In der heutigen Folge haben wir Leven Acik zu Gast. Er arbeitet seit langer Zeit im IT-Umfeld und hat sich in den letzten Jahren besonders auf die integrierte Businessplanung konzentriert. Das klingt im ersten Moment nach einem tollen Buzz-Wort und nur die wenigsten können sich darunter etwas vorstellen, aber genau deswegen haben wir Levent eingeladen.
Vermutlich kennen viele von uns die Situation, dass man selbst etwas am Schreibtisch bearbeitet und zwei Büros weiter ist der Vorgang vollkommen neu für einen Kollegen – oder schon lange erledigt. So benötigt ein Arbeitsprojekt deutlich mehr Ressourcen, als es eigentlich notwendig ist. Und das ist nur ein exemplarisches Beispiel aus dem Tagegeschäft. Gerade wenn es an die Planung geht, ist ein gesamtheitlicher Überblick umso wichtiger.
Levent erklärt uns im Podcast, worauf es bei der integrierten Businessplanung ankommt. Planung startet grundsätzlich immer im Controlling, von wo aus dann entsprechend die Verzweigungen ins Unternehmen gehen. Allerdings folgt diese Verteilung dem Prinzip der Datenqualität. Wer hier mit “shit in, shit out” versucht die Planungsparameter zu verbessern, steht auf verlorenem Posten.
Mit Planung zu mehr Übersicht
Levent arbeitet bei der Firma Board, die Unternehmen eine Lösung anbietet, mit der sie ihre Planung vornehmen und überwachen können. Dabei wird das Tool an den Schnittstellen angeschlossen, die wichtige Leistungsdaten übermitteln. Aus einem Pool von Daten, deren Menge im 4.0-Zeitalter verwirrend groß sein kann, saugt sich das System die relevanten Ströme ab und bereitet diese entsprechend den Vorgaben auf.
Um es mal an Levents Beispiel zu erläutern: Die Firma Puma arbeitet mit dem Tool und plant dort ALLE ihre Verkäufe. Aus Vorgaben ergeben sich Bestellmengen, daraus entsprechende Volumenströme für die Logistik und letztlich dann Planzahlen, wie ein Artikel im Verkauf performt. Wir durften uns dies vor zwei Jahren selbst anschauen – und waren von der Komplexität der Möglichkeiten beeindruckt.
Hier ist dann der Moment, wo es für die Logistik sehr spannend wird. Mit planbaren Warenströmen kann der Logistiker entsprechend seinen Anteil der Supply Chain fassen und optimieren. Stell dir als Logistiker einmal vor, du wüsstest, was nächste Woche oder in einem Monat in deinem Lager passiert – welche Möglichkeiten ergeben sich da?
Integrierte Businessplanung als Verknüpfung
Den LKW-Fahrer interessieren andere Dinge als den Geschäftsführer. Der Kommissionierer arbeitet anders als sein Teamleiter. Es gibt schon in der Logistik viele verschiedene Ansichten, wie ein Reporting auszusehen hat. Während die Geschäftsführung vor allem in Quartalszahlen denkt, arbeiten die Abteilungen an Monatsergebnissen. Eine integrierte Businessplanung verknüpft hier die entsprechende Ausrichtungen und sorgt so für eine ganzheitliche Ansicht.
Board beschreibt sich selbst als “Plattform zur Entscheidungsfindung”. Und genau darauf läuft alles hinaus: Je besser die Unternehmensdaten sind, die in der Planung eingebracht werden, desto bessere Entscheidungen lassen sich treffen. Während heute an vielen Stellen auch im eigenen Unternehmen mit unsichtbaren Puffern geplant wird, ermöglicht die integrierte Businessplanung eine transparente und einheitliche Planung. Wenn der Einkauf weiß, wie hoch die Logistikkosten sind, weil der Logistiker seine Prozesse sauber vorplanen kann, ergibt sich ein entsprechender Spielraum bei der Wahl des Verkaufspreises.
Eine spannende Folge mit vielen, vielen Praxisbeispielen, die Levent anbringt. Welche Möglichkeiten und Potentiale eine integrierte Businessplanung ermöglicht erfahrt ihr dann im Podcast. Also unbedingt reinhören!
Und hier sind die Shownotes zur Folge:
Levent’s Empfehlung: Gregory David Roberts – Shantaram
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