Logistik4puntknull Briefing KW 44: Forto Entlassungswelle, Zalando Q3 Zahlen, Logistikorridore u.v.m

Logistik4punktnull Briefing KW 44 Logistikkorridore


Neben den Logistikkorridore geht es heute im Logistik4punktnull Briefing um folgende Themen:

#1 Forto schließt Spanien und Bremen

#2 Zalando steigert Ergebnis in Q3

#3 Getränke und Möbel per Schiff in Paris

#4 Ausbau der Logistikkorridore

#5 Störungen in der Schifffahrt sinken deutlich

#Zahl der Woche: 3:28

#Events

Shownotes zum Briefing der Woche:

Handelskongress Deutschland

Unterstützung durch Seven Senders

Die News im Überblick

#1 Forto schließt Spanien und Bremen

Die Berliner Digitalspedition Forto plant eine erneute Entlassungswelle und zieht sich vom spanischen Markt zurück. Die DVZ (Deutsche Verkehrs-Zeitung) berichtet, dass mindestens 75 Mitarbeiter, darunter hochrangige Manager, ihre Arbeitsplätze verlieren werden. Forto hat sich bisher nicht zu den Vorgängen geäußert.

Jochen Freese, der Chief Commercial Officer (CCO) von Forto, wird Ende März 2024 vorzeitig in den Ruhestand gehen, aber dem Unternehmen weiterhin beratend zur Seite stehen.

Die Position des CCO wird von Fabian Struck übernommen. Weitere Aufgaben von Freese werden auf andere Führungskräfte verteilt, darunter Thomas Eisenblätter und Eric Reuter. Johannes Saade, Vice President Europe, hat intern angekündigt, das Unternehmen zu verlassen.

Die Geschäftsführung von Forto plant auch die Schließung der Niederlassung in Madrid und des Büros in Bremen. Dies markiert einen Rückzug des Unternehmens aus dem spanischen Markt.

Diese Entlassungswelle folgt einer ähnlichen Maßnahme von Forto im November des Vorjahres, bei der bereits etwa 10 Prozent der Belegschaft entlassen wurden. Forto plant auch Kostensenkungsmaßnahmen im Vertriebsnetz.

Die Nachricht über diese Entwicklungen wurde von Fabian Struck, dem Strategiechef von Forto, heruntergespielt, und er forderte die Mitarbeiter auf, vorformulierte Antworten zu verwenden, um Kunden und Geschäftspartner zu beruhigen.

#2 Zalando steigert Ergebnis in Q3

News, die gut sind. Im Briefing möchten wir sie aber vor allem anführen, da auch explizit die Logistik als einer der ausschlaggebenden Faktoren genannt wird.

Wie das Portal wallstreet-online berichtet, verzeichnete Zalando im Q3 diesen Jahres einen Anstieg des bereinigten EBIT um 72 Prozent auf 23,2 Millionen Euro. Nachdem es hier in der Vergangenheit vor allem schlechte Nachrichten gibt, dürfen sich Investoren und Anlegern nun freuen. 

Und das Ergebnis wurde erreicht, obwohl der Umsatz und das Bruttowarenvolumen (GMV) leicht zurückgingen. Trotz dieser Herausforderungen reagierte das Unternehmen auf Marktveränderungen und investierte in innovative Maßnahmen.

Um ein inspirierendes Einkaufserlebnis zu schaffen, führte Zalando “Storys auf Zalando” ein. Zusätzlich wurde ein neuer Bereich für Luxus- und Designermarken im Fashion Store etabliert, um ein verbessertes Erlebnis für Kunden und Luxusmarken zu bieten.

Zalando lancierte auch die B2B-Marke ZEOS, die es Markenpartnern und Händlern ermöglicht, ihre Multichannel-Verkäufe über eine einheitliche Plattform zu steuern.

Der Umsatz sank um 3,2 Prozent und das GMV um 2,4 Prozent. Trotzdem konnte Zalando sein bereinigtes EBIT erheblich steigern. Das Unternehmen bestätigte seine Prognose für das bereinigte EBIT für das gesamte Jahr, passte jedoch die Prognosen für GMV und Umsatz aufgrund erwarteter Nachfragedrücke an.

Diese Ergebnisse zeigen, dass Zalando trotz Herausforderungen in der Branche erfolgreich in Inspiration, Logistik und Technologie investiert hat, um sein Wachstum voranzutreiben und die Bedürfnisse seiner Kunden zu erfüllen.

#3 Getränke und Möbel per Schiff in Paris

Die Pariser Hafengesellschaft testet die Lieferung von Getränken an die Gastronomie in Paris über die Seine, um die Hauptstadt umweltfreundlicher zu beliefern und den Verkehr zu entlasten. Das berichtet die Verkehrsrundschau in einem Beitrag.

Im Vorfeld der Olympischen Spiele 2024 werden Getränke per Schiff von einem Lager außerhalb der Stadt zu einem Kai gegenüber dem Eiffelturm transportiert. 

Dort übernehmen Lieferwagen die Paletten, da das Schiff einen eigenen Ladekran hat und keine Installationen am Ufer erforderlich sind. Auf dem Rückweg nimmt das Schiff leere Fässer und Paletten zurück ins Lager.

Dieser Ansatz bietet nicht nur Umweltvorteile, sondern ermöglicht auch pünktlichere Lieferungen, da Lieferwagen nicht mehr mit dem Verkehr im Stadtzentrum kämpfen müssen. Angesichts des Fahrermangels ist dies besonders vorteilhaft, da verfügbare Fahrer weniger Zeit hinter dem Steuer verbringen müssen.

Die Pariser Hafenbetriebe planen, die Versorgung der Stadt mit Alltagsgütern über die Seine auszubauen, um Staus und die CO2-Belastung zu reduzieren. Bereits jetzt werden andere Unternehmen wie Ikea und Franprix in Paris per Schiff und Elektro-Lieferwagen beliefert.

#4 Ausbau der Logistikkorridore

In einem Kommentar der DVZ berichtet Sebastian Reimann über die weltweiten Bewegungen die sogenannten Logistikkorridore zu erschließen. Unter anderem die EU hat nun ihre Pläne für die 300 Milliarden Euro teure Initiative “Global Gateway” präzisiert, um eine Alternative zum chinesischen “Belt and Road”-Projekt zu schaffen. 

Dies ist Teil eines weltweiten Trends, bei dem Länder und Staatenverbünde verstärkt in Verkehrsinfrastrukturprojekte investieren, um wirtschaftlichen und geopolitischen Einfluss zu sichern. So arbeiten beispielsweise Dubai und Russland zusammen, um die arktische Schifffahrtsroute zwischen Europa und Fernost zu entwickeln. 

Russland plant zudem auch noch Investitionen in den “International North-South Transport Corridor” mit Unterstützung des Irans, was Indien ebenfalls interessiert. China wiederum fokussiert sich auf den südlicheren Abschnitt seiner Seidenstraßen-Initiative.

Dieses verstärkte Engagement in Verkehrsinfrastrukturprojekten hat potenziell positive Auswirkungen auf die Logistikbranche, da es den Warenverkehr erleichtert. Allerdings sind diese Initiativen stark geopolitisch motiviert, und die Länder könnten sie nutzen, um ihre eigenen Interessen in Handelsstreitigkeiten durchzusetzen. 

Daher ist es wichtig, dass die EU ihre Beteiligung an solchen Projekten ausweitet, um sicherzustellen, dass europäische Unternehmen und Logistiker Zugang zu diesen Verkehrskorridoren erhalten und wettbewerbsfähig bleiben.

Die Logistikbranche wird von dieser Infrastrukturausweitung profitieren, da sie die Effizienz und Wirtschaftlichkeit des Warentransports erhöhen kann. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass diese Projekte nicht nur wirtschaftlichen, sondern auch geopolitischen Zielen dienen und in Zukunft in Handelsverhandlungen als Druckmittel eingesetzt werden könnten. Daher sollte die EU ihre Beteiligung an solchen Initiativen stärken, um ihre Interessen zu schützen.

#5 Störungen in der Schifffahrt sinken deutlich

Das Portal Transport-Online berichtet, dass im dritten Quartal 2023 die Versanddauern auf den meisten globalen Seefrachtrouten stabilisiert hat. Die Abfertigungszeiten in asiatischen, nord- und südamerikanischen Häfen sind im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gesunken, während sie in europäischen Häfen leicht angestiegen sind.

Die vernetzte Supply-Chain-SaaS-Plattform e2open Parent Holdings veröffentlicht diesen vierteljährlichen Bericht, um Einblicke in globale Seefrachttransportentscheidungen zu bieten. 

Die Ergebnisse basieren auf historischen Daten aus dem e2open-Netzwerk, das über 420.000 Unternehmen umfasst.

Der Bericht zeigt, dass die Gesamtzeit von der Buchung bis zum Erhalt der Ware auf weltweiten Seefahrtswegen stabil geblieben ist. Verschiedene Faktoren, darunter Wartezeiten im Hafen und Zollabfertigungen, können jedoch nach wie vor zu Verzögerungen führen.

Pawan Joshi, EVP Products and Strategy bei e2open, betont, dass ein rechtzeitiger Einblick in diese Veränderungen dazu beitragen kann, ungeplante Verzögerungen zu managen und fundierte Entscheidungen in einem sich ständig ändernden Umfeld zu treffen.

Im dritten Quartal betrug die durchschnittliche Versanddauer weltweit 58 Tage von der Buchung bis zur Abfertigung im Zielhafen, was in etwa dem Niveau des Vorquartals entspricht. 

Im Vergleich zum Vorjahr ist die durchschnittliche Dauer um etwa 10 Tage gesunken. Die Abfertigungszeiten in asiatischen, nord- und südamerikanischen Häfen sind um 10 bis 18 Tage gesunken, während es in europäischen Häfen zu einem leichten Anstieg kam. Es wird betont, dass nun andere Faktoren optimiert werden müssen, um die Dauer weiter zu verkürzen.

#Zahl der Woche: 3:28

Das war die Zeit des Siegers Joshua Glöggler beim StaplerCup 2023.

Das Event fand am Ende Oktober in Aschaffenburg statt. Über regionale Ausscheidungswettkämpfe konnten sich Staplerfahrer dafür qualifizieren. Beim Finale selbst waren dann noch 80 sogenannte Forkliftheroes am Stand.

Rund 4.500 Zuschauer kamen zu dem Event und feuern die Teilnehmer an. Aufgabe der Teilnehmer war es dabei verschiedene Elemente durch einen Parcours zu bugsieren und final zu einem Turm aufzustapeln.

Neben 22 Herren im Finale wurde auch eine Wertung mit 12 Frauen ausgefahren. Die Siegerin hier ist Melanie Holl, die den Parcours in 7 Minuten 20 durchquerte. 

Author: Tobias

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