Neben den Plänen von Porsche geht es heute im Logistik4punktnull Briefing um folgende Themen:
#1 250 Mio EUR bei Porsche für die Logistik
#2 Strengere Klimaziele aus Brüssel
#3 Tesla mit Problemen in Schweden
#4 Begegnungsverkehr bei Elvis in Pilotphase
#5 Noch zwei Bieter im Rennen um Hyundai Merchant Marine (HMM)
#6 Keine neuen Läger mehr in Tschechien
#7 Logistikunternehmen mit großen Problemen
#8 Erfolgreicher Black Friday bei Otto
#9 Containerzug in NRW
#10 Transatlantikflug mit Fettabfall
#1 250 Mio EUR bei Porsche für die Logistik
Porsche investiert 250 Millionen Euro in sein Stammwerk in Stuttgart-Zuffenhausen, um die Produktions- und Logistikprozesse zu modernisieren. Das berichtet die Logistik heute in einem Online-Beitrag.
Die Investition umfasst den Bau von zwei Hochregallagern und die Einführung einer „Flexiline“ mit Fahrerlosen Transportfahrzeugen (FTF), die das traditionelle Fließband ersetzen.
Diese Neuerung ermöglicht eine flexiblere Produktionsweise. Ein neues Hochregallager, das im September 2023 eröffnet wurde, versorgt das Montagewerk mit Fahrzeugkomponenten.
Die Produktionslinie für zweitürige Sportwagen wurde erweitert, um sowohl Modelle mit Boxermotor als auch elektrische Fahrzeuge der nächsten 718 Generation zu produzieren.
Zudem wurden neue Montageprozesse und Qualitätssicherungsstationen implementiert, um den Qualitätsmanagementstandards zu entsprechen.
#2 Strengere Klimaziele aus Brüssel
Das Europäische Parlament hat für strengere Klimaziele für Nutzfahrzeuge gestimmt, um den CO₂-Ausstoß bis 2040 um 90% zu reduzieren. Diese Regelung betrifft Lastwagen, Busse und Sonderfahrzeuge wie Müll- und Baufahrzeuge sowie Kleinlaster. Das berichtet der Stern in einem Beitrag.
Ab 2030 sollen Busse im Stadtverkehr emissionsfrei sein. Die Ziele könnten durch batterieelektrische Lkw und Brennstoffzellen-Nutzfahrzeuge erreicht werden.
Zusätzlich wurde ein Schlupfloch für den Einsatz von Biosprit und E-Fuels geschaffen, was kontrovers diskutiert wird.
Kritiker sehen darin eine Möglichkeit, den Einsatz fossiler Brennstoffe zu verlängern und warnen vor den Folgen für die Umwelt und den technologischen Fortschritt.
#3 Tesla mit Problemen in Schweden
In Schweden weitet sich ein massiver Arbeitskampf gegen Tesla aus, da das Unternehmen einen Tarifvertrag ablehnt. Das berichtet das Portal Golem.
Mehrere Gewerkschaften solidarisieren sich mit dem Streik von IF Metall, was dazu führt, dass Teslas Ausstellungs- und Verkaufsräume nicht gereinigt werden, Ladesäulen nicht gewartet und neue Autos in Häfen nicht entladen werden.
Die Postgewerkschaft plant, ab dem 20. November keine Sendungen an Tesla zu liefern. Tesla wird kritisiert, da es Tarifverträge ablehnt und Streikbrecher einsetzt.
Dieses Vorgehen steht im Widerspruch zur üblichen Akzeptanz von Tarifverträgen in Schweden und verschafft Tesla einen Wettbewerbsvorteil.
Nun will Tesla scheinbar gerichtlich gegen die Auswirkungen des Streiks vorgehen. Das berichtet unter anderem die FAZ in einem Beitrag.
Man reichte in Schweden zwei Klagen gegen den schwedischen Staat ein, um gegen einen Streik zu kämpfen. Der Streik betrifft die Auslieferung von Kennzeichen, die von der schwedischen Verkehrsbehörde versandt und durch Postnord-Mitarbeiter ausgeliefert werden, die sich dem Streik angeschlossen haben.
Tesla fordert das Bezirksgericht Norrköping und das Gericht in Solna auf, die Verkehrsbehörde bzw. Postnord zur Rückgabe der Kennzeichen zu verpflichten und verlangt eine Geldstrafe bei Nichteinhaltung.
#4 Begegnungsverkehr bei Elvis in Pilotphase
Darüber berichtet die DVZ in ihrer neusten Ausgabe. Ab dem 1. Januar 2024 startet der Ladungsverbund Elvis mit 17 Partnern die Pilotphase ihres neuen CrossLoad-Netzes, um die Effizienz im Transportwesen zu steigern.
Das System zielt darauf ab, die Suche nach Rückladungen zu beenden, Leerkilometer und damit Mautkosten zu senken sowie durch geordnete Schichtzeiten den Fahrerberuf attraktiver zu machen.
Ein internes Tarifsystem soll für Ausgleich zwischen Regionen sorgen, wobei Transportunternehmen keine Rückladungen in unbekannten Gegenden mehr suchen müssen.
Das Netzwerk startet mit 20 Touren, die den Elvis-Hub in Knüllwald nutzen, und plant, bis 2026 flexiblere Begegnungspunkte entlang der Transportrouten zu etablieren.
#5 Noch zwei Bieter im Rennen um Hyundai Merchant Marine (HMM)
Die Privatisierung des südkoreanischen Linienreeders HMM schreitet voran, wobei sich die Anzahl der Bieter auf zwei reduziert hat: Dongwon Industries und Harim.
Der Handels- und Logistikkonzern LX Group ist aus dem Bieterwettbewerb ausgeschieden. Die staatlichen Finanzinstitutionen Korea Development Bank und Korea Ocean Business Corporation, die knapp 58% der Anteile halten, hatten sich während der Marktkrise 2016 bei HMM engagiert.
Die aktuelle Marktlage in der Containerschifffahrt verschlechtert jedoch die Transaktionsaussichten. Analysten schätzen den Wert der Anteile auf bis zu 6,2 Milliarden US-Dollar, während die Bieterangebote bei etwa 4 Milliarden liegen.
#6 Keine neuen Läger mehr in Tschechien
So steht es einem Beitrag von Radio Prag International. Hintergrund dazu ist der Vergleich von Logistik- und Einzelhandelszentren je Einwohner. Diese liegt in Tschechien bei rund 1.700 Einwohner je Zentrum. Zum Vergleich: In DE sind es 5.700 Einwohner je Zentrum.
Der Vorschlag zum Bodenfondsschutzgesetz in Tschechien zielt darauf ab, den Bau von großen Logistik- und Einkaufszentren zu verhindern, um hochwertige landwirtschaftliche Flächen zu schützen.
Laut Landwirtschaftsminister Marek Výborný ist die Ladendichte in Tschechien deutlich höher als in Deutschland, was die Notwendigkeit für weitere Einzelhandelsflächen in Frage stellt.
Der Gesetzesentwurf, vorgelegt vom Umweltminister Petr Hladík, soll wichtige Infrastrukturbauten und wissenschaftliche Zentren nicht einschränken, zielt jedoch darauf ab, den Bau von großen Handelszentren auf besten landwirtschaftlichen Böden zu verbieten.
#7 Logistikunternehmen mit großen Problemen
Eine Umfrage des Ifo-Instituts zeigt, dass jedes siebte deutsche Logistikunternehmen von existenziellen Problemen bedroht ist.
Insgesamt sehen sich 6,8% der befragten Firmen in einer existenziellen Krise, ein Anstieg von 4,8% seit Januar 2023. Besonders betroffen sind Unternehmen aus dem Transport- und Logistiksektor, Personalagenturen und der Chemischen Industrie.
Im Detail liegt der Umfragewert aus der Logistik bei 14% und damit fast dreimal so hoch wie im Durchschnitt. Mit 13,9% kommen Personalagenturen direkt dahinter gefolgt von der Chemischen Industrie mit 12,5%.
Auch im Bauhauptgewerbe schätzen 8,9% der befragten Unternehmen die Lage als existenziell bedrohlich ein.
Also Gründe werden der Auftragsmangel mit 35% sowie das schwierige Umfeld mit 27%, die Inflation mit 24% als auch das aktuelle politische Handeln mit 14% angeführt.
#8 Erfolgreicher Black Friday bei Otto
Eine erste Einschätzung zu den Ergebnissen des Black Friday liest man in der Logistik heute.
Demnach verzeichnete die Otto Group 2023 den erfolgreichsten Black Friday ihrer Geschichte, mit Spitzenbestellungen von bis zu 40 pro Sekunde, besonders um 21:01 Uhr.
Beliebte Produkte waren die PlayStation 5, Apple AirPods, Bettwäsche und Spannbettlaken. Die meistgesuchten Artikel waren PS5, iPhone 15 Pro Max, Nintendo Switch und Kaffeevollautomaten. Spielekonsolen verzeichneten dabei den größten Anstieg an Bestellungen im Vergleich zum Vorjahr.
Laut Marc Opelt, Vorsitzender des Bereichsvorstands bei Otto, ist Black Friday sowohl eine Chance als auch ein Risiko für Händler. Otto bot im Rahmen einer zweiwöchigen Aktion über 130.000 Angebote an.
#9 Containerzug in NRW
Das multimodale Transportprojekt LOG4NRW in Nordrhein-Westfalen hat erfolgreich seinen ersten Containerzug gestartet, um Lkw-Transporte auf Schiene und Wasserstraße zu verlagern.
Ziel ist es, jährlich etwa 27.000 Lkw-Fahrten einzusparen. Der Zug startete in Kreuztal, fuhr über Dortmund nach Duisburg, wo die Ladung auf ein Binnenschiff nach Rotterdam umgeladen wurde.
Geplant sind wöchentlich zwei Züge zwischen Südwestfalen und dem Ruhrgebiet. Das Projekt, unterstützt von Oliver Krischer, Umweltminister von NRW, soll zur Verkehrsentlastung und nachhaltigen Logistik beitragen und wird von mehreren Häfen und Eisenbahnbetreibern realisiert.
#10 Transatlantikflug mit Fettabfall
Virgin Atlantic hat einen Meilenstein erreicht, indem sie den ersten kommerziellen Transatlantikflug mit einem Flugzeug durchführte, das vollständig mit nachhaltigem Treibstoff betrieben wurde. Darüber berichtet Portal heise.de
Der Flug von London nach New York wurde mit Treibstoff durchgeführt, der hauptsächlich aus Abfallfetten und Zucker besteht.
Der Treibstoff wurde speziell für diesen Flug hergestellt und soll zeigen, dass nachhaltiger Luftfahrttreibstoff (SAF) eine realisierbare Alternative zu fossilen Brennstoffen darstellt.
Virgin fordert eine erhöhte Produktion von SAF, um die Luftfahrt zu dekarbonisieren und das Ziel der Klimaneutralität zu erreichen.